Seit dem
Systemwechsel ist der Volkstrauertag am Samstag der sechste
INDEX / Hungarian News Service
8 December 2006, 21:43
Volkstrauertag wird am Samstag in Ungarn am 17. November aus Anlass der
Begrabung von Ferenc Puskás, der im Alter von 79 verstorben ist. Der
Trauertag wird von einer Ministerialverordnung des Jahres 2001 geregelt,
seitdem ist der 6. Oktober ein Daueranlass. Mit kasuellem Charakter wurden
Trauertage seit 1989 fünfmal gehalten.
Die
Regierung hat den 9. Dezember, den Tag der Begrabung von Ferenc Puskás,
Samstag für Volkstrauertag erklärt, wenn wir von dem am 17. November, im
Alter von 79 Jahren verstorbenen Sportler der Nation endgültig Abschied
nehmen.
Im Sinne der Verordnung Nr. 237/2001 der Regierung ist die Nationstrauer
ein, die Gesamtheit, den bedeutenden Teil der Gesellschaft betreffender
Stoss und der diesen Stoß ausdrückende Pietätnachruf. Der Volkstrauertag
kann von kasuellem oder zurückkehrendem Charakter sein, was von der
Regierung in einer Verordnung angekündigt wird. In Ausnahmefällen kann das
auch mehrere Kalendertage umfassen.
Die Vergnügungslokale sind nicht geregelt
Am
Volkstrauertag sollen an jedem öffentlichen Gebäude, wo es übrigens die
Nationalfahnen wehen, nach der Verordnung eine schwarze Fahne gepflanzt
werden. In den Schulen im Rahmen von Lehrstunden oder getrennten
Schülerveranstaltungen soll die Erinnerung auf würdiger Weise durchgeführt
werden. Im Fall der öffentlichen Vergnügungslokale, Theater oder Konzerte
gibt es keine eindeutige Beschränkungspflicht im Musik- und Spielprogramm,
die Verordnung enthält nur, dass die Möglichkeit besteht. Die Regelung
bezieht sich ebendermaßen nicht auf Erscheinung von Zeitschriften und die
Öffnungszeit von Geschäften.
Die Regierung hat den 6. Oktober, den Zeitpunkt der Erschießung der Arader
Märtyrer bei der am 24. November 2001 gehaltenen Kabinettsitzung als
zurückkehrenden Volkstrauertag erklärt, so seitdem ist das der einzige
Trauertag von zurückkehrendem Charakter.

Anderthalb Wochen nach dem Tod von Ferenc Puskás, am 29. November hat die
Gyurcsány-Regierung in einer Verordnung darüber beschlossen, den Tag der
Begrabung des ehemaligen legendären Fußballspielers "als Ausdruck der die
Gesamtheit der Nation erschütternden Trauer" als Volkstrauertag zu
erklären. Diesen Samstag wird die Nationalfahne vor dem Parlamentsgebäude
dementsprechend um 9 Uhr mit militärischen Ehren aufgezogen, dann halbmast
geflaggt.
Regierungschefsbegrabung, Tragödien
In Ungarn gab es in den letzten 17 Jahren insgesamt fünfmal National- oder
Landestrauertage: zweimal seit der Ministerialverordnung vom 2001, dreimal
bevor.
Am 19. Juni 1989 hat sich das Land am "Tag der Nationaltrauer und
Erinnerung"an Imre Nagy Ministerpräsident und seine Märtyrengesellen sowie
die Opfer der Retorsion nach 1956 erinnert.
Der Tag der Begrabung von József Antall Ministerpräsident, der 18.
Dezember 1993 wurde von dem Parlament als "Landestrauertag" erklärt. Die
geschäftsführende Regierung wollte den Tag der Begrabung nicht zum
Volkstrauertag erklärt, weil diese ihrer Meinung nach der Persönlichkeit
von József Antall nicht übereinstimmen hätte.
Viktor Orbán Ministerpräsident hat in seinem Beschluss den 31. Januar
1999, den Tag der Bustragödie in Deutschlandsberg mit 18 Todesopfern zum
Volkstrauertag erklärt.
Am 17. Mai 2002, zur Erinnerung der Opfer des Bankraubs in Mór wurde auch
während der Orbán-Regierung die Nationalfahne mit militärischen Ehren auf
dem Kossuth Platz aufgezogen, welche dann halbmast war.
Vor kaum anderthalb Jahren, am 08. April 2005, am Tag der Begrabung des
Papst Johannes Paul des Zweiten wurde der bis jetzt letzte Volkstrauertag
gehalten. Im letzten Fall hat Ferenc Gyurcsány Ministerpräsident in
Erinnerung an den Leiter der katholischen Kirche angeregt, dass das
Parlament dem Papst einen Nachruf widmet.
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