Wir haben keinen
Puskás mehr
INDEX / Hungarian News Service
12 December 2006, 22:01
Am Samstag, den Volkstrauertag wurde am 17. November verstorbener Ferenc
Puskás begraben. Der Sportler der Nation, einer der größten Fußballspieler
der Welt wurde unter anderem von den ehemaligen, noch lebendigen
Mitspielern, vom Präsidenten der Republik, dem Vorsitzenden des
internationalen Fußballverbandes, dem ehemaligen Vorsitzenden von NOB,
György Szepesi abgedankt.
Am Morgen
ging der Volkstrauertag mit dem Aufzug der Nationalfahne und halbmast
Flaggen zu Ehren von am 17. November, im Alter von 79 Jahren verstorbenem
Ferenc Puskás an. An dem Ereignis nahmen die höchsten
öffentlich-rechtlichen Personen, der Vorsitzende des Verfassungsgerichtes,
Mihály Bihari, Ferenc Gyurcsány Ministerpräsident, László Sólyom der
Präsident der Republik, Katalin Szili, die Vorsitzende des Parlamentes und
Zoltán Lomnici, der Vorsitzende des Obersten Gerichtes teil.
Wenige im Stadion
Das
nächste Moment des Tages war der Abschied der Nation im Puskás-Stadion. Um
14 Uhr wurde das Stadion geöffnet, aber eine Stunde vor dem Beginn der
Erinnerung waren nur drei-vierhunderte auf den Tribünen.
Die Bahre
des bekanntesten Ungarn wurde im Startkreis des Spielfeldes vorgestellt,
bei dem Spielerausgang wurde eine schwarze Bühne in Form eines Kreuzes
aufgestellt, auf welcher sich die Sprecher von Puskás verabschiedet haben.
Auf dieser Bühne sind auch eine Glocke bzw. sechs Kerzenhalter gestanden.
Die Gedenkenden haben sich langsam gesammelt - aber nach dem Wunsch der
Veranstalter – und Kerzen gezündet.
Minuten vor dem Beginn waren noch immer ärgerlich wenig, nur viertausend
Leute auf den Tribünen, dann sind die Fußballspieler der Klasse 1 und 2
der Nationalmeisterschaft auf das Rekortanfeld um das Spielfeld
aufmarschiert, sie haben einen Spalier während der Zeremonie gebildet.
Kurz vor dem Beginn hat es sich herausgestellt, dass Pál Schmidt, der
Vorsitzende des Ungarischen Olympischen Komitees (MOB) und des
Pietätkomitees, er am Freitagmorgen mit Herzbeschwerden ins Krankenhaus
geliefert wurde, auf Rat seiner Ärzte keine Rede bei dem Nachruf hält.
Auf den Tribünen wurden die Kerzen gezündet, dann die Soldaten des
Wachregimentes der Republik haben den Sarg auf die Bahre genommen.
Der erste Sprecher war Zoltán Novotny, er hat die Rede von Pál Schmitt
gelesen. Der Vorsitzende von MOB hat sich von dem Olympiasieger, dem
Sportmann, dem Mensch, "Puskás Öcsi von allem" verabschiedet.

Die Rede
von Schmitt hatte die Botschaft, dass dieser Ausdruck jetzt einen Sinn
hat: Gott sei Dank. "Dank, weil er uns Ungarn dieses Genie gegeben hat,
damit unser Land an seinen Ort gestellt wird, damit die Leute diese Worte
probieren können: Puskás, ungarisch."
Er hat an allen fünf Kontinenten der Erde geschaffen, aber er blieb
überall ein Schupper aus Kispest, Ungar. Er wurde als Rennender Major,
Kleine Kanone genannt, aber er war Öcsi für uns, wir alle 15 Millionen
sollen auf ihn stolz sein – schrieb Schmitt.
 |
Dann im Namen der Freunde hat György Szepesi, der Rundfunkreporter,
der ehemalige Vorsitzende des Fußballverbandes gesprochen. "Ich
spreche vom Rande des Feldes über eine Legende des zauberhaften
Spiels. Wir erinnern uns an einen der größten Söhne des ungarischen
Volks. Danke, dass ich mit dir sein und sein wunderbares Spiel
übertragen konnte." Szepesi hat seine Rede so abgeschlossen, da der
Fußball ewig sei, werde die Erinnerung von Puskás Öcsi auch ewig
leben. |
Im Himmel leuchtet es um einen Stern mehr
Der
Vorsitzende von Real Madrid, Ramón Calderón hat Puskás als Vorbild genannt.
"Das gesamte Spanien ist traurig, weil Puskás dazu beigetragen hat, dass
unsere Mannschaft in der ganzen Welt glänzt. Er ist das Vorbild jedes
Kindes, ein Held in Europa, in Spanien und auch in seinem Land. Ferenc ist
unsere unverlöschliche Erinnerung."
Es war beweglich, als Ferenc Puskás von der damaligen spanischen Aufnahme
das Lied "Nótás kedvű volt az apám" gesungen hat, während dessen Paare um
die Bahr getanzt haben.
Im Namen der großen Familie des europäischen Fußballs hat sich der
Vorsitzende des spanischen Fußballverbandes, Angel Maria Villar traurig
verabschiedet. Er hat darüber gedenkt, dass Puskás auf dem Spielfeld das
damals noch geteilte Europa als riesige Persönlichkeit vereinigt hat.
Im Namen der noch lebenden zwei Mitglieder des Wunderelfs hat Jenő
Buzánszky von Ferenc Puskás Abschied genommen. Der ehemalige Spieler des
Wunderelfs hat seinen damaligen Mitspieler Genie genannt und betont, dass
Puskás Öcsi im Leben ein Mensch bleiben konnte. Das Herz einer Nation und
der ganzen Welt sei schwer, sagte er. "Ich wünsche, dass du dich mit den
Mitgliedern der Mannschaft im Himmel triffst!" "Im Himmel leuchtet es um
einen Stern mehr, der glänzendste Stern bist du für uns" – hat Jenő
Buzánszky seine Abschiedsrede im Namen von sich selbst und Gyula Grosics
geschlossen.

Das Lied
von Ferenc Demjén Ferenc, "Kell még egy szó" klingte auf, während der Sarg
von Ferenc Puskás von den Mitgliedern des Wachregiments der Republik von
der Bahre abgenommen und auf die Lafette gelegt wurde.
Im Stadion klingte dann und vorab mehrmals der Reim "Puskás Öcsi, Puskás
Öcsi!" auf. Der Sarg wurde auf dem Rekortanfeld des Stadions getragen,
während die Glocke tönte.

Der
Trauerzug hat das zum Platz der Helden befolgt, wo von dem zum
Brigadegeneral beförderten Puskás mit militärischen Ehren Abschied
genommen wurde. Tamás Szabó Brigadegeneral, katholischer Militärgeistliche
hat den Sarg eingesegnet, dann bewegte sich der Zug zur Sankt Stephan
Basilika fort.
Sólyom: Wir können gemeinsam stolz sein
In der
Basilika hielt László Sólyom, der Präsident der Republik eine Rede.
Der Präsident der Republik hat betont, dass Ferenc Puskás mit dem
anvertrauten Talent gut wirtschaftet hat. "Die ganze Welt hat ihn gekannt
und geliebt." Auch Glück gehört zur Entfaltung des Talentes – sagte er und
erörterte, dass die Sprache des Fußballs gemeinsam sein und so werde diese
von allen in der Welt verstanden.
Sein Spielfeld war so, wo die wirkliche Leistung zählt. Er wurde nicht
wegen Skandale berühmt, sondern wegen seines Spielens.
Für uns Ungarn hat er viel gegeben, in einer dunklen Periode unserer
Geschichte hat er Freude und Stolz bereitet.
"Wir könnten wieder erkennen: Geben ist selig" – sagte der Staatsoberhaupt.
Er wurde zur Verbindungsöse zwischen den Leuten. Er wurde zu einem
positiven Rufwort in der Welt und das lebt auch noch, seitdem er nicht
mehr Fußball spielt. Die Jugendlichen freuen sich, dass sie in Puskás
einen Nationalmythos finden. Wer sich selbst gibt, vereinigt die Menschen.
Der endgültige Abschied hat die Leute nahegebracht, und erinnert uns daran,
dass wir gemeinsam stolz sein konnten. "Wir könnten auch jetzt in der Lage
sein" – hat László Sólyom seine Rede geschlossen.

Dann László Kiss-Rigó Ordinarius von Szeged-Csanád eine
römisch-katholische Trauermesse zelebriert.
Wo der
Richter nie fehlgreift
"Der
Hauptverbandskapitän hat ihn vom Feld abgerufen, aber nicht darum, ihn
auszutauschen, sondern in eine andere Mannschaft einzuwählen. Wo es keine
Verlierer gibt, nur Sieger. Unsere Aufgabe ist, ihn in diese Mannschaft
einzuwählen" – klingten die Worte des Ordinarius.
Wer mit mir spielt, wird in die ewige Mannschaft eingewählt – kann das
Bibelwort des Evangeliums nach der Predigt von László Kiss-Rigó übersetzt
werden. "Wo der Richter nie fehlgreift, wo die Freude des Spielens über
alles ist."
Grosics, Samaranch, Blatter, Kisteleki haben sich auch verabschiedet
Gyula
Grosics, der Torwart des Wunderelfs, György Szöllõsi, der Autor des
Puskás-Buchs, der Pressesprecher des Pietätkomitees, Péter Bozsik früherer
Verbandskapitän, Lajos Détári Verbandstrainer, Franz Beckenbauer, der
Vorsitzende des Organisationskomitees der deutschen Weltmeisterschaft im
Sommer, Imre Gellei früherer Verbandskapitän, der leitende Trainer von
Ferencváros verabschiedeten sich in je einem Satz von dem legendären
Fußballspieler.
Danach László Tõkés, Ordinarius von Királyhágó-mellék und Mónika Lamperth,
Ministerin für Selbstverwaltung und Regionsentwicklung halten ihre Reden.
Juan Antonio Samaranch, der ehemalige Vorsitzende und Ehrenpräsident des
Internationalen Olympischen Komitees (NOB), Joseph Blatter, der
Vorsitzende des Internationalen Fußballverbandes (FIFA) und István
Kisteleki, der Vorsitzende des Ungarischen Fußballverbandes halten ihre
Ansprachen.
Zur
ewigen Ruhe

Als
Abschluss der Abschiedsfeier wurde der Sarg unter ständigem Glockengeläute
in die Unterkirche geliefert, wo Ferenc Puskás in Anwesenheit der
Familienangehörigen und eingeladenen Freunde zur ewigen Ruhe gelegt wurde.
Quelle:
Index |